15. Februar 2021 - 600 Jahre seit der Einrichtung der Kommissare des Heiligen Landes
Lesungen: Apg 10,34a.37-43; Kol 3,1-4; Joh 20,1-9
Zeugen des auferstandenen Jesus, Zeugen der Hoffnung
1. Eure Exzellenz, liebe Brüder, liebe Schwestern, möge der Herr Euch Frieden schenken! Einen besonderen Gruß an alle, die uns über das Christliche Medienzentrum folgen. In dieser Eucharistiefeier möchten wir dem Herrn unsere Dankbarkeit für den Dienst der Kommissare des Heiligen Landes ausdrücken, die nach 600 Jahren seit ihrer Einsetzung durch Papst Martin V., wie Papst Franziskus uns geschrieben hat, einen Dienst fortsetzen, der "immer aktuell ist, nämlich die Mission der Kustodie des Heiligen Landes zu unterstützen, zu fördern, zu verstärken, indem sie ein Netz von kirchlichen, geistlichen und karitativen Beziehungen ermöglichen, deren Mittelpunkt das Land ist, in dem Jesus lebte" (Papst Franziskus an den Kustos des Heiligen Landes, 2. Februar 2021).
2. In dieser Feier wollen wir in besonderer Weise auch für den Heiligen Vater beten, dem diese Mission so am Herzen liegt, wie sie seinen Vorgängern in all den Jahrhunderten am Herzen lag. Die Päpste haben unsere Mission seit den Zeiten des Heiligen Franziskus immer ermutigt. Im Jahr 1342 errichteten sie die Kustodie des Heiligen Landes und am 14. Februar 1421 setzten sie die Kommissare des Heiligen Landes ein, um diese Mission des Ordens und der Kirche konkret zu unterstützen.
Wir möchten für unsere Mitbrüder, die Kommissare des Heiligen Landes, und ihre Mitarbeiter, etwa hundert in 60 Ländern der Welt, beten, dass sie weiterhin das Heilige Land bekannt und beliebt machen, die geistlichen Güter, die es beherbergt, und die Gläubigen vor Ort, die die Erben und Nachkommen der ersten christlichen Gemeinden sind. Mögen unsere Kommissare wieder und bald Pilger begleiten, um ihren Glauben im Kontakt mit dem Fünften Evangelium zu erneuern; mögen sie weiterhin das Werkzeug sein, dessen sich der Herr bedient, um seine Vorsehung durch die Großzügigkeit der Wohltäter zu uns zu bringen; mögen sie auch weiterhin Ordensberufungen im Dienst des Heiligen Landes fördern, das einzigartig ist für die Bedeutung, die es in der Geschichte unserer Erlösung hat.
Wir möchten bei dieser Gelegenheit im Glauben auch für alle Wohltäter und Gläubigen in allen Teilen der Welt beten, die für die Bedürfnisse des Heiligen Landes und dieser Mission, die uns durch Gottes Gnade und Vorsehung anvertraut wurde, sensibel sind. Wir wissen, dass Ihr mit dem Herzen hier seid, auch wenn die Pandemie noch daran hindert, zu reisen und die Heiligen Stätten zu besuchen.
In dieser Feier, hier am Heiligen Grab, am heiligsten Ort der gesamten Christenheit, an dem Ort, an dem Jesus Sünde und Tod besiegt und uns eine sichere und unbesiegbare Hoffnung geschenkt hat, wollen wir noch einmal für ein Ende der Pandemie beten, für die Kranken und diejenigen, die sie pflegen, für die vielen Armen, die keine Mittel haben, um für sich selbst zu sorgen, aber auch für die Hirten und Regierenden, die sich gezwungen sehen, schwierige Entscheidungen zum Wohl der Gläubigen, der Einzelnen und der Völker zu treffen.
3. Dieser Ort ist der erste, der uns anvertraut wurde: Er ist nicht nur der heiligste Ort von allen, sondern er ist auch der Ort, der dem Leben eines jeden von uns einen Sinn gibt, er gibt der Sendung der Kirche und auch unserer franziskanischen Präsenz in diesem Heiligen Land einen Sinn.
In Nazareth, in Bethlehem, in den meisten Heiligtümern, die wir bewahren, betrachten wir Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, und die Geheimnisse seines Lebens; wir betrachten seine Person in seiner Menschlichkeit, und durch seine Menschlichkeit kommen wir allmählich dazu, seine Göttlichkeit wahrzunehmen, um auf dem Kalvarienberg, nur wenige Schritte von hier entfernt, anzukommen und gerade wegen seiner einzigartigen Art zu sterben zu erkennen, was der Zenturio erkannte: "Wahrlich, dieser Mensch war der Sohn Gottes".
In den meisten unserer Heiligtümer betrachten wir vor allem die Tatsache, dass Jesus sich seines Gott-Seins entledigt hat, um Mensch zu werden, ein gehorsamer Diener bis hin zum Tod und zum Tod am Kreuz, für uns, für mich.
4. Hier im leeren Heiligtum betrachten wir das, was Petrus und Johannes am Tag des ersten Ostern betrachteten, das heißt, wir betrachten die Zeichen der Auferstehung Jesu: den weggerollten Stein und das leere Grab, die weggelegten Binden, das aufgerollte Leichentuch und das zerknitterte Leintuch, weil sie nicht mehr den Leib Jesu enthalten, sondern nur noch das Bild, das von jenem physischen und zugleich geistigen Ereignis geprägt ist, das die Auferstehung des Fleisches Christi durch den Heiligen Geist war.
Wir betrachten nicht nur, was Petrus und Johannes sahen, sondern auch, was Maria Magdalena, die Apostelin der Apostel, in diesem Garten betrachten konnte: wir betrachten den Auferstandenen. Wenn wir an den anderen Orten, auch auf dem Kalvarienberg, den Sohn Gottes in dem Menschen Jesus betrachtet haben, so betrachten wir hier an seinem Grab in dem Sohn Gottes den neuen Menschen, der in seinem nun durch die Kraft des Heiligen Geistes verklärten Fleisch auf persönliche Weise mit seiner ganzen Menschlichkeit am Leben Gottes teilhat.
Hier ist die Quelle unserer Hoffnung, hier ist der Sinn unseres Lebens, hier ist die Verwandlung, die uns geschenkt wird und von der der Apostel Paulus mit Worten sprach, die für uns heute genauso gelten wie für die ersten Christen: "Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! 2 Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! 3 Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. 4 Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Mögen eure Gedanken, eure Einstellungen, euer Leben zeigen, dass ihr bereits in Gott lebt" (vgl. Kol 3,1-4).
5. Aus der Begegnung mit diesem leeren Grab und dann mit dem auferstandenen Christus wird nicht nur unsere Hoffnung geboren, sondern auch die Sendung der Kirche. Es ist der Auftrag, den Petrus und die ersten Jünger erhalten haben, vom Leben Jesu zu berichten, von seinen Gesten und Worten, von seiner Passion, seinem Tod und seiner Auferstehung, und, wie der Apostel Petrus im Abschnitt aus der Apostelgeschichte sagt: "dem Volk zu verkünden und zu bezeugen: Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt" (Apg. 10,42-43).
Unsere Anwesenheit als Hüter dieses Ortes ist vor allem die Anwesenheit derer, die dieses Geheimnis ständig betrachten und feiern. Vergessen wir nicht, was Papst Clemens VI. von uns verlangte, als er uns mit dieser Sendung betraute: Er bat uns, hier zu "verweilen", wie Maria Magdalena, die diesen Ort nicht verlassen hat; und er bat uns, "gesungene Messen und göttliche Liturgien zu feiern", das heißt, dieses Geheimnis zu feiern, damit es durch seine Feier weiterhin eine Quelle des Heils, der Hoffnung, der Erneuerung und der Auferstehung für die ganze Menschheit sein kann.
6. Unsere Anwesenheit als Hüter ist aber auch die Anwesenheit derer, die das ursprüngliche und grundlegende Zeugnis der ganzen Kirche leben und nähren, nämlich die Verkündigung, dass "Jesus, der Gekreuzigte, auferstanden ist, wie er vorausgesagt hat". Das ist die Verkündigung der Maria Magdalena, das ist die Verkündigung derer, die wissen, dass die Liebe stärker ist als der Tod. Das ist die Verkündigung des Petrus und seiner Nachfolger, die die Aufgabe haben, ihre Brüder im Glauben zu bestärken, sie in der Hoffnung zu beleben und sie in der Liebe zusammenzuhalten. Das ist die Verkündigung, zu der jeder Jünger Jesu aufgerufen ist, ohne Furcht, mit Offenheit und Freimut, bis an die Enden der Erde, bis zum Ende der Zeit. Denn das ist die Verkündigung, die rettet, die das Leben eines jeden Mannes und einer jeden Frau verändert, die die echte Hoffnung eines jeden von uns nährt, die uns in das Leben Gottes selbst einführt.
7. Bitten wir vor dem leeren Grab für den Heiligen Vater und für alle Hirten der Kirche, für unsere Kommissare des Heiligen Landes, für die Wohltäter und für die in der ganzen Welt verstreuten Gläubigen, erbitten wir für jeden von uns, einfach dies: dass wir in unserem Leben die Zeichen und die Gegenwart des auferstandenen Jesus zu erkennen wissen, im Sinne des Auferstandenen leben können und dass es uns auf diese Weise gelingt, Zeugen des auferstandenen Jesus und der unbesiegbaren Hoffnung zu sein, die er in unsere Herzen gelegt hat. So sei es.
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